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Häufig gestellte Fragen #3

Fragen zum Thema Krankenhausaufenthalt bei Parkinson

Ich habe einen Krankenhausaufenthalt vor mir, wie kann ich mich vorbereiten?

Ein Aufenthalt im Krankenhaus, sei er geplant oder unerwartet, bringt für die meisten Menschen eine gewisse Belastung mit sich. Für Menschen, die mit der Parkinson-Krankheit leben, können Krankenhausaufenthalte eine besondere Herausforderung darstellen, denn Untersuchungen zeigen, dass Betroffene nicht nur längere Aufenthaltsdauern erfahren, sondern im Anschluss häufiger auf Rehabilitationsmaßnahmen angewiesen sind im Vergleich zu Personen ohne die Krankheit.

Mit der Parkinson-Krankheit im Krankenhaus umgehen

Warum geht es Menschen mit Parkinson im Krankenhaus anders als anderen? Schon auf der grundlegendsten Ebene ist die Krankenhausumgebung eine Herausforderung, denn die Angst, die mit dem Aufenthalt an einem unbekannten Ort einhergeht, kann die Parkinson-Symptome verschlimmern, ebenso wie die Störung des Schlafrythmus und der Essgewohnheiten.

Zusätzliche Herausforderungen können im Krankenhaus entstehen dadurch entstehen, dass das Krankenhauspersonals nicht alles über die Erkrankung weiß. Es ist wichtig, sich vor Augen zu führen, dass unser Verständnis von Parkinson als komplexe Krankheit noch relativ neu ist. Tatsächlich haben Forschende erst in den letzten 15 Jahren begonnen, sich eingehend mit nicht-motorischen Symptomen wie Schlafproblemen, Magen-Darm-Problemen oder Hypomimie zu befassen.

Wenn Sie ins Krankenhaus eingeliefert werden, erkennt Ihr Behandlungstram vor Ort möglicherweise einige Ihrer Parkinson-Symptome nicht und/oder weiß möglicherweise nicht, dass ihre Behandlung ein sorgfältiges Medikamentenmanagement erfordert. Das Krankenhausteam wird sich auf die Behandlung der Erkrankung konzentrieren, die Sie ins Krankenhaus gebracht hat und die möglicherweise nichts mit Parkinson zu tun hat.

Seien Sie vorbereitet: Kommunikation ist der Schlüssel

Die Krankenhausbehandlung eines Menschen mit der Parkinson-Krankheit erfordert besondere Aufmerksamkeit, da es sich dabei um eine komplexe neurologische Erkrankung handelt. Damit Sie Ihr Behandlungsteam im Krankenhaus optimal versorgen kann, ist es wichtig, Ihre Parkinson-Erkrankung offen zu kommunizieren. Während das PANAMA Netzwerk daran arbeitet, sicherzustellen, dass Versorger:innen in der Region Zugang zu Erkenntnissen über die neuesten Parkinson-Forschungen und -Behandlungen haben, können Sie auch selbst Ihre Behandlung positiv beeinflussen, indem Sie das Krankenhauspersonal über Ihre Erkrankung aufklären.

Halten Sie oder Ihre Begleitperson Kontaktinformationen Ihrer/Ihres behandelnden Neurolog:in und Hausärzt:in griffbereit, damit das Krankenhauspersonal diese dokumentieren kann um ggf. Rücksprache zu halten..

Wenn Sie Schwierigkeiten beim Gehen haben, können Sie oder Ihre Begleitperson Hilfe arrangieren oder darum bitten, dass Ihr Bett in der Nähe des Badezimmers aufgestellt wird. Wenn Sie Hilfe bei Ihren Medikamenten benötigen, zum Beispiel dabei, eine Tablette aus der Packung zu nehmen oder ein Glas Wasser zu heben, sollte sichergestellt werden, dass jemand da ist, der Ihnen dabei hilft. Wenn Sie in Bezug auf Kommunikation, Mobilität und Aktivitäten des täglichen Lebens auf andere angewiesen sind, kann es hilfreich sein, wenn Ihre Begleitperson über Nacht im Krankenhaus bleibt. Wenn möglich, erkundigen sich frühzeitig, ob dies in der aufnehmenden Krankenhauseinrichtung möglich ist.

Chirurgie und Anästhesie

Ein chirurgischer Eingriff wirft spezifische Bedenken für Menschen mit der Parkinson-Krankheit auf, hauptsächlich im Zusammenhang mit der Anästhesie. Besprechen Sie folgende Themen vorab mit dem OP- und Anästhesieteam:

Fragen Sie, welche Art von Anästhesie für Sie als Patient:in mit der Parkinson-Krankheit die geringste Belastung darstellt und was für und gegen alternative Verfahren spricht.

Es gibt mehrere gängige Medikamente, die nach einer Operation verabreicht werden können und die die Parkinson-Symptome beeinflussen. Fragen Sie die behandelnen Ärzt:innen, ob sie Auswirkungen auf Ihre Parkinson-Erkrankung erwarten können.

  • Sprechen Sie mit Ihrem Behandlungsteam darüber, wie Sie Ihren Medikamentenplan vor, während und nach der Operation einhalten können. Wenn sich Ihre Operation verzögert, sprechen Sie mit Ihrem Behandlungsteamüber die Fortsetzung Ihrer Parkinson-Medikamente. Teilen Sie Ihre Medikamentenliste immer mit dem Operationsteam und erkundigen Sie sich bei Ihrem Pflegepersonal, ob Ihr Medikamentenplan in Ihrer Akte steht.
  • Tiefen Hirnstimulation (THS): Wenn Sie sich einer THS unterzogen haben, sollten Sie Ihren tragbaren Monitor ins Krankenhaus mitbringen. Obwohl Operierende das Gerät während der Operation abschalten können, werden Sie es später benötigen.
  • Fragen Sie Ihre/n Neurolog:in, bevor Sie sich einem MRT unterziehen, denn dies ist nur unter bestimmten Bedingungen sicher.

Medikamente verwalten – jedes Mal pünktlich

Um schwerwiegende Nebenwirkungen zu vermeiden, müssen Menschen mit derParkinson-Krankheit ihre Medikamentepünktlich einnehmen – Lassen Sie das Krankenhauspersonal wissen, dass es wichtig ist keine Dosis zu überspringen oder die Einnahme zu verschieben! Weisen Sie das medizinische Personal darauf hin, dass das Aufschieben oder Absetzen von Parkinson-Medikamenten nicht nur Ihre Symptome verschlechtert, sondern auch gefährlich sein kann.

Um dem Pflegepersonal das Verständnis Ihres Medikationsplans zu erleichtern, stellen Sie sicher, dass der Medikamentenplan mit spezifischen Zeiten in die ärztliche Verordnung aufgenommen wird.

Wenn die Krankenhausapotheke Ihre Medikamente nicht vorrätig hat, bitten Sie darum, Ihre eigenen verwenden zu dürfen. Dafür ist es wichtig, dass Ihre Medikamente in den Originalverpackungen sind und während Ihres Aufenthaltes nicht verfallen.

Nach der Entlassung

Es besteht die Möglichkeit, dass sich Ihr Gesundheitszustand nach einem Krankenhausaufenthalt verändert hat. Sollten Sie jedoch eine deutliche Verschlechterung Ihrer Parkinson-Symptome beobachtet haben, empfehlen wir Ihnen, umgehend Kontakt zu Ihrer behandelnden Ärztin/Ihrem Arzt aufzunehmen, die/der Sie vorwiegend wegen Ihrer Parkinson-Krankheit betreut. Einige Patient:innen werden nach einem Krankenhausaufenthalt in eine Rehabilitationseinrichtung entlassen. Um die bestmögliche Behandlung zu gewährleisten, ist es wichtig, auch mit dem dortigen Personal ausführlich über Ihre Symptome, Medikation und individuellen Bedürfnisse zu sprechen.